Übergewicht abzubauen kann zahlreiche Beschwerden lindern – aus 3 Gründen

Wenn Sie Übergewicht abbauen, ist das ein besonders wirkungsvoller Baustein für Ihr Wohlbefinden.

Diät bei Arthritis: Frau auf Waage

Übergewicht abzubauen kann Ihr körperliches Wohlbefinden verbessern.

In meine Praxis für Ernährungsberatung und -therapie in Leverkusen kommen häufig Menschen mit Gewichtsproblemen. In der ersten Beratungsstunde spüre ich bei fast allen die Angst vor der Veränderung und davor, dass ich ihnen etwas wegnehmen könnte: Genuss, ihre Lieblingsleckereien und den Spaß am Essen. Ich kann diese Ängste gut nachvollziehen, denn jede Verhaltensänderung – und allgemein Veränderung – ist mit einer gewissen Anstrengung verbunden.

Im Ernährungsberatungsprozess geht es aber nicht darum, alles was gut tut und lecker schmeckt, zu streichen, sondern zusammen mit dem Einzelnen individuell zu überlegen, welche Veränderungen im Ernährungsverhalten Sinn machen und überhaupt umgesetzt werden möchten und können. Das bedeutet: Sie als Abnehmwillige bzw. Abnehmwilliger sind natürlich Experte für Ihr eigenes Leben und entscheiden, wie Sie Ihre Ernährung gestalten wollen. Wir ErnährungsberaterInnen können dabei wertvolle Hilfestellung geben und mit Ihnen den für Sie richtigen Weg zu Ihrem Wunschgewicht ausarbeiten. Sobald die Menschen erkennen, dass sie nichts aufgezwungen bekommen, können die Ängste abgelegt werden, und meist entwickelt sich dabei eine gewisse Neugier auf die Veränderung. Die Patienten merken, dass es ihnen gut tut, sich mit sich selbst zu beschäftigen, sich um sich zu kümmern und einige alte Gepflogenheiten in neue – möglicherweise bald schon liebgewonnene – Gewohnheiten zu verändern. Viele bemerken eine Verbesserung ihrer körperlichen Beschwerden. Und jedes verlorene Kilo motiviert zum Weitermachen.

Und damit es auch bei Ihnen nicht beim guten Vorsatz bleibt, unterstütze ich Sie auf Ihrem Weg zum Wohlfühlgewicht mit dieser Blogreihe: mit guten Tipps und Ideen, mit Rat und Ermunterung. Erkennen Sie in den nächsten Beiträgen Ihre ganz persönlichen dickmachenden Gewohnheiten, erfahren Sie, welche beliebten Sattmacher dafür sorgen, dass der Magen nicht knurrt und Ihnen das Abnehmen zum Beispiel bei Gelenkbeschwerden leichter fällt. Lesen Sie, welche Getränke sich eignen und mit welchen Tricks sie gute von schlechten Fetten unterscheiden. Neben der passenden Ernährung können Sport und ein bewegter Alltag helfen, Übergewicht einzudämmen – auch darum soll es gehen. Zum Abschluss widmen wir uns zwei oftmals vernachlässigten Faktoren beim Abnehmen: der Entspannung und der Achtsamkeit. Ich zeige Ihnen, wie sie beides in Ihre Wochen integrieren können, um zu einem bewussteren Umgang mit Ihren Ernährungsgewohnheiten zu gelangen und auf relaxtere Weise Gewicht reduzieren.

DIÄT: HILFT DAS DENN?

Mops mit Maßband: bei Arthrose Übergewicht zu erkennen lohnt sich besonders

Übergewicht zu erkennen ist der erste Schritt.

Es gibt mehrere Wege, über die sich weniger Körperfett positiv auswirken kann:

  1. Übergewicht ist der Feind der Gelenke: Es erhöht die mechanische Belastung, der sie Tag für Tag ausgesetzt sind. Patienten z.B., auf deren Knie-Arthrose Übergewicht schwer lastet, können, indem sie überflüssige Kilos abbauen, das Fortschreiten der Erkrankung aufhalten und ihrem Kniegelenk eine zusätzliche Bürde nehmen.
  2. Das Fettgewebe gibt zahlreiche Botenstoffe an den Körper ab. Darunter sind auch Zytokine und Adipokine, die Entzündungen fördern können. Schleichende Entzündungen wiederum sind ein Risikofaktor für viele unserer Zivilisationserkrankungen.
  3. Folgeerkrankungen des Übergewichts sind u.a. ein Diabetes mellitus Typ 2. Wenn Sie abnehmen, sinkt zum einen Ihr Risiko für diese Erkrankung – was für sich allein genommen schon erstrebenswert ist. Zum anderen schadet ein schlecht eingestellter Blutzuckerspiegel wiederum der Gelenkgesundheit: So verdoppelt ein Diabetes Typ 2 das Risiko für einen Gelenkverschleiß an den Knien und der Hüfte.

DAS EIGENE GEWICHT BEURTEILEN: ÜBERGEWICHT, NORMALGEWICHT ODER UNTERGEWICHT?

Der BMI wird berechnet, indem Sie Ihr Körpergewicht (in Kilogramm) durch Ihre Körpergröße (in Metern) zum Quadrat teilen. Zur Veranschaulichung:

BMI = Körpergewicht (kg) / Körpergröße2 (m)

Ein Beispiel vereinfacht das Ganze: Bei einer 80 kg schweren und 1,65 m großen Person berechnet sich der BMI wie folgt: BMI = 80 kg / (1,65 m x 1,65 m) = 80 kg / 2,7225 m2 = 29,4 kg/m2

Aber was bedeutet der errechnete BMI-Wert nun für Arthrose- oder Arthritis-Patienten: Ein BMI

  • unter 18,5 kg/m2 deutet darauf hin, dass Sie untergewichtig sind. Auch Sie können davon profitieren, sich entzündungshemmend zu ernähren, aber abnehmen sollten Sie keinesfalls.
  • zwischen 18,5 und unter 25 kg/m2: Hier liegen Sie im Bereich des Normalgewichts. Aus medizinischen Gründen ist eine Gewichtsreduktion nicht notwendig.
  • zwischen 25 und unter 30 kg/m2 zeigt an, dass Sie übergewichtig sind.
  • über 30 kg/m2 liegt vor, wenn Sie adipös sind. Ihren Gelenken ist das eine schwere Bürde und auch das Risiko für Begleiterkrankungen wie Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauferkrankungen ist deutlich höher als bei Normal- und Übergewichtigen. Eine Gewichtsreduktion ist in jedem Falle sinnvoll. Zur Unterstützung können Sie auch die Hilfe einer professionellen Ernährungsberatung in Anspruch nehmen. Die Kosten werden von den Krankenkassen in der Regel bezuschusst.

REALISTISCHE ZIELE AUF DEM WEG ZUM WUNSCHGEWICHT: ÜBERGEWICHT ABZUBAUEN DARF NICHT ZU SCHNELL GEHEN!

In einer Woche zur Bikinifigur, 10 kg in 5 Tagen und über Nacht zur Wunschfigur: Die Zeitungen und das Internet sind voll von so genannten Crash-Diäten mit Wunderversprechen, die sich zwar toll anhören, aber absolut unrealistisch sind. Damit erreichen Sie langfristig auch gar nichts. Denn Ihr Körper ist einfach zu schlau: Durch die extreme Einschränkung der Energiezufuhr bei einer solchen Blitzdiät fährt der Körper seinen Energieverbrauch runter. Er merkt, dass er mit der wertvollen Energie gut haushalten muss. Wenn Sie die radikale Diät dann wieder beenden, bleibt der Körper aber erst mal noch in seinem Energiesparmodus, obwohl gleichzeitig wieder mehr Energie zugeführt wird. Damit nehmen Sie zu, obwohl sie gleich viel oder vielleicht sogar weniger essen als vor der Diät. Willkommen Jojo-Effekt! Das ist frustrierend und absolut nicht zielführend. Kritisch zu sehen ist zudem die mangelnde Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen bei Crash-Diäten, die nicht nur im Hinblick auf die Gelenkgesundheit zu Problemen führen kann.

Frau mit besiegter Waage: Bei Arthrose Übergewicht erfolgreich abbauen

Die Belohnung ist ein besseres Körpergefühl

Eine gesunde und nachhaltige Gewichtsreduktion erzielen Sie hingegen, indem Sie pro Tag etwa 500 bis 800 Kilokalorien (kcal) weniger aufnehmen als Sie verbrauchen. Oder anders gesagt: Um ein Kilo Körpergewicht loszuwerden, müssen etwa 7.000 kcal eingespart werden. Bei einer Reduktion der Kalorien um die empfohlenen 500 bis 800 kcal am Tag erreichen sie so eine Gewichtsreduktion um 0,5 bis 0,8 kg in der Woche. Seien Sie also nicht enttäuscht, wenn die Kilos nicht rasant purzeln, seien Sie lieber stolz auf sich, dass Sie auf Ihren Körper Acht geben und in gesunder Weise abnehmen – in einer Weise, die auch langfristig erfolgreich sein kann!

Nutzen Sie unsere Ideen in den nächsten Artikeln, um für sich zu überlegen, was Sie umsetzen können und was für Sie persönlich passt. Haben Sie keine Angst vor Veränderung, denn Sie selbst haben die Kontrolle darüber, was Sie verändern und ob sie diese Veränderungen beibehalten möchten oder nicht. Entdecken Sie Ihre Neugier für einen Wandel, der Ihrem gesamten Körper gut tun und Ihre Gelenke entlastet!

FOLGE 2 – Bestimmen Sie Ihre persönliche Ernährungsumstellung – Lyprinol.de

FOLGE 3: Ernährungsumstellung – die besten Sattmacher – Lyprinol.de

FOLGE 4: Gute und schlechte Fette – Lyprinol.de

FOLGE 5: Abnehmen durch Bewegung im Alltag und Sport – Lyprinol.de

FOLGE 6: Entspannt und achtsam durch die Diät – Ihre Wunderwaffe gegen Essen aus Stress, Frust und Langeweile – Lyprinol.de

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Dr. Verena Geurden

Unsere Gastbloggerin Verena Geurden ist promovierte Ernährungswissenschaftlerin und arbeitet als Ernährungsberaterin und freie Fachjournalistin. So kommt es auch, dass sie nun bei uns regelmäßig Tipps für eine entzündungshemmende Ernährung gibt, die bei Gelenkpatienten mit aktivierter Arthrose bzw. Arthritis oder Rheuma Schmerzen lindern und die Beweglichkeit verbessern kann.

Persönlich erreichen Sie Dr. oec. troph. Verena Geurden in ihrer Praxis für Ernährungsberatung und -therapie in Bedburg: www.ernaehrung-geurden.de

Oder aber Sie treffen sie beim Yoga oder bei Spaziergängen mit ihrem Hund, die unternimmt sie nämlich, wenn sie nicht gerade Ernährungspläne entwickelt, beim Abnehmen motiviert, sich weiterbildet oder Blogartikel schreibt 🙂